Captain Jack Sparrow ist zurück und mit ihm ein neues Abenteuer, in das er eher unfreiwillig gerät. Er muss einen speziellen Dreizack finden um seinen Erzfeind Captain Salzar zu besiegen, der einen guten Grund hat sich an Jack zu rächen. In dieser Kritik geht es um Pirates of the Caribbean 5 – Salazars Rache.
Originatitel: Pirates of the Caribbean – Dead Men Tell No Tales
Regie: Joachim Roenning und Espen Sandberg
Drehbuch: Jeff Nathanson
Produktion: Jerry Bruckheimer, Mike Stenson, Chad Oman und Terry Rossio
Kamera: Paul Cameron
Musik: Geoff Zanelli
HANDLUNG
Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) sticht wieder einmal in See. Mehr zufällig als gewollt, aber die Umstände wollen es so. Denn sein Erzfeind Captain Salazar (Javier Bardem) und seine Geisterpiraten sinnen auf Rache und machen Jagd auf Sparrow. Diesem bleibt nur eine Möglichkeit, um Salazar ein für alle Mal loszuwerden: Er muss den Dreizack von Poseidon finden. Auf der Suche danach bekommt er Hilfe von der Astronomin Carina Smyth (Kaya Scodelario) und dem jungen Henry Turner (Brenton Thwaites), der einen ganz besonderen Grund hat den Dreizack zu finden. Das gefährliche Abenteuer kann beginnen.
DREHBUCH UND STORY
Der fünfte Teil wurde von dem Regie-Duo Joachim Roenning und Espen Sandberg (Kon-Tiki) inszeniert. Sie brachten ein paar frische Ideen in die Franchise, trotzdem gibt es die alten bekannten Probleme.
Der Film beginnt nicht nur mit der Einführung des Bösewichtes Salazars, sondern auch mit einer sehr dynamischen Sequenz. In dieser bekommen wir wieder das typische Pirates-Flair präsentiert und Kenner der Reihe werden sich sofort zurechtfinden. Doch schon bald sind erste Abnützungserscheinungen erkennbar. Der Humor ist an einigen Stellen wieder großartig, an vielen Stellen wirkt er aber zu gewollt und ziehen die eine oder andere Szene in die Länge. Zudem gab es im englischen Original ein Wortspiel unterhalb der Gürtellinie, wo ich glaube, dass dieses in der deutschen Synchro verloren geht.
Die Handlung ist auch sehr vorhersehbar und außerdem hatte ich das Gefühl, ich habe das Meiste schon einmal in einem anderen Teil gesehen. Mit dem Unterschied, dass alle Beteiligten nicht dem Herz von David Jones hinterherjagen, sondern eben diesen Dreizack – Jack Sparrow, Barbosa, der Bösewicht Salazar, das britische Empire und so weiter. Das ergibt zwar eine tolle Dynamik und der Film hat ein gutes Tempo. Dieses Tempo wird aber durch den oben beschriebenen aufgesetzten Humor reduziert und die Dialoge sind teilweise nicht logisch und tiefgründig. Daher ist auch der fünfte Teil abermals zu lang geworden. 15 bis 20 Minuten weniger wären definitiv besser gewesen.
DER CAST
- Johnny Depp (Black Mass) als Captain Jack Sparrow
Johnny Depp schlüpft wieder in seine Paraderolle, dieses Mal betrunkener als er es in den vorigen Teilen schon war. Im O-Ton war das auch teilweise schwer zu verstehen. Die Pirates-Reihe ist sehr auf diese Figur und auf Depp zugeschnitten. Mit ihm gibt es den meisten Humor, Situationskomik und tolle Momente. Für meinen Geschmack ist das beim fünften Mal manchmal etwas anstrengend zu verfolgen, weil die Figur seit Teil 1 kaum Entwicklung durchgemacht hat – Gut, er ist betrunkener als sonst. Depp spielt auf jeden Fall solide, aber mehr und mehr finde ich es persönlich nicht mehr lustig.
- Javier Bardem (James Bond 007 – Skyfall) als Captain Armando Salazar
Großartig Javier Bardem wieder als Antagonisten zu sehen und seine Szenen haben richtig Spaß gemacht. Die Figur hätte in einigen Momenten noch tiefgründiger ausfallen können, aber dennoch hatte ich Freude mit ihr. Vor allem weil der Akzent von Bardem perfekt zu einem Bösewicht passt. Der Charakter Salazar ist ein Geisterpirat, der auf Grund einer Vorgeschichte durchaus die Berechtigung hat Sparrow zu jagen. Bardem mit der für mich besten Leistung des gesamten Casts.
- Kaya Scodelario (Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste) als Carina Smyth
Sie bringt definitiv etwas frischen Wind in die Franchise und muss sich als Astronomin in einer Männerwelt behaupten. Da die Figur sehr klug ist, wird sie als Hexe bezeichnet und über den gesamten Film nicht ernst genommen und unterdrückt. Die Schauspielerin macht das auch solide, mehr war es über die Gesamtlänger aber nicht.
- Brenton Thwaites (Gods of Egypt) als Henry Turner
Mit ihm hatte ich ein paar Probleme. Der Charakter hat ebenfalls großes Interesse, den Dreizack zu finden und so schließt er sich aus persönlichen Gründen der Truppe rund um Sparrow an. Aber leider ist die Figur sehr einfach ausgefallen und Brenton Thwaites hat auch nicht genug Power ihr mehr Leben einzuhauchen. In Gods of Egypt hat er mir besser gefallen.
- Weitere Charaktere
Wir dürfen wieder Geoffrey Rush (Gods of Egypt) als Captain Hector Barbossa bestaunen. Mit sehr viel Screentime und einer persönlichen Geschichte, die letztendlich doch überraschend kam. Außerdem ist wieder Kevin McNally (Die Poesie des Unendlichen) als Joshamee Gibbs mit von der Piraten-Partie.
Neu im Cast ist David Wenham (Marvel’s Iron Fist) als Scarfield, der einen britischen Offizier verkörpert und Golshifteh Farahani (Paterson) als Shansa. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Orlando Bloom (Herr der Ringe Trilogie) als Will Turner. Sein Part ist aber sehr klein.
TECHNIK, KAMERA, SOUNDTRACK
Optisch ist der Film eine Wucht. Die Seeschlachten, die Action, die Explosionen – hier wurde tolle Arbeit geleistet. Gegen Ende übertrieben es die Filmemacher mit den Effekten und an einigen Stellen ist die Greenscreen-Technik deutlich zu sehen. Dennoch weiß die Optik zu überzeugen, speziell beim Antagonisten Salazar.
Die Kamerafahrten sind atemberaubend, immer wieder weite, große Aufnahmen von Ozeane und Inseln. Bei Actionelementen wie der im Trailer bekannten Szene mit der Guillotine ist die Kamera sehr dynamisch und fängt die Action sehr gut ein. Das Szenenbild ist in der ersten Hälfte die Karibikstadt, viele Szenen spielen auch auf Schiffen und sogar unter Wasser.
Die Musik von Hans Zimmer und Geoff Zanelli ist einmal mehr hervorragend. Sowohl die bekannten Melodien aus den Vorgängern sind zu hören als auch neue und noch epischere Rhythmen als zuvor – Pluspunkte.
Sehr kurzweilig! Aber das zweite Mal schau ich ihn mir auf Netflix an.
Das stimmt, sehr kurzweilig. Dennoch gutes, einfaches Popcorn-Kino. Ntflix oder TV für ein zweites Mal reicht vollkommen aus 🙂