Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel

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von Theresia Walser
Regie: Sebastian Schug
Aufführungsdauer: ca. 1 Stunde 20, keine Pause
[dt_gap height=“30″][dt_button link=“http://www.schauspielhaus.at/ich_bin_wie_ihr_ich_liebe_apfel?j-dummy=active“ target_blank=“true“ size=“medium“ color=“pink“ animation=“none“ icon=“JTNDaSUyMGNsYXNzJTNEJTIyZmElMjBmYS1saW5rJTIyJTNFJTNDJTJGaSUzRQ==“ icon_align=“right“]Zum Spielplan[/dt_button]
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Die Dramatikerin Theresia Walser versammelt in Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel – das Zitat wird dem libyschen Revolutionsführer Muammar al Gaddafi zugeschrieben – anlässlich einer Pressekonferenz drei Diktatorengattinnen, die über ein Filmprojekt berichten sollen, in dessen Zentrum ihre privaten Biografien und politischen Karrieren stehen. Die Figur der Frau Imelda teilt mit der ehemaligen Schönheitskönigin und Witwe des philippinischen Diktators Ferdinand Marcos nicht nur den Vornamen. Frau Margot dagegen spielt auf Margot Honecker, Ministerin für Volksbildung der DDR und Witwe des Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker, an. Frau Leila schließlich erinnert an Leila-Ben Ali, Ehefrau des 2011 gestürzten tunesischen Präsidenten Zine el-Abidine Ben Ali. Allen dreien ist gemeinsam, dass sie keineswegs nur repräsentativ tätig waren und ihnen bis heute jegliches Bewusstsein für die Fatalität ihres politischen Handelns fremd geblieben ist, denn: „Politik ist kein Beruf, Politik ist ein Zustand.“ Sie präsentieren sich ohne die geringste Einsicht in ihre Taten, ohne Reue für ihre Opfer. Die Autorin wählt für dieses Kaleidoskop des Grauens die Gattung der Komödie und erweitert das weibliche Triumvirat um einen Dolmetscher. Während die Frauen anfänglich lediglich darum buhlen, wer den obersten Repräsentanten der kommunistischen Welt – Mao, Stalin und Castro – einst persönlich am nächsten gestanden habe, und man Vorzüge und Nachteile schusssicherer BHs erläutert, tun sich bald ideologische Abgründe auf. Der Übersetzer spielt sein eigenes Spiel mit den drei auf dem internationalen Parkett der Macht Geschulten: Er übersetzt falsch, kommentiert, interpretiert, manipuliert. So weitet sich das Geschehen zur Parabel: Theresia Walser denkt in ihrem raffinierten Lustspiel anhand realer historischer Figuren über Machtmissbrauch und politischen Fatalismus nach.

© Alexi Pelekanos / Schauspielhaus / Franziska Hackl, Katja Jung

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