Eine neue Komödie mit dem grandiosen Will Ferrell in der Hauptrolle startete letzte Woche in den Kinos. Über ein Ehepaar, dass ihrer Tochter das College nicht finanzieren kann und aus diesem Grund ein illegales Casino eröffnet. In dieser Kritik geht es um Casino Undercover.

 

Originaltitel: The House

Regie: Andrew Jay Cohen

Drehbuch: Andrew Jay Cohen und Brendan O‘ Brien

Produktion: u. a. Will Ferrell, Adam McKay, Steven Mnuchin, Joe Drake und Marc S. Fischer

Kamera: Jas Shelton

Musik: Andrew Feltenstein

 

HANDLUNG

Erzählt wird die Geschichte des Ehepaares Scott (Will Ferrell) und Kate Johansen (Amy Poehler), die ihre Tochter Alex (Ryan Simpkins) über alles lieben. Daher ist die Freude auch sehr groß, als sie an der teuren Buckley Univerity aufgenommen wurde. Doch das fix eingeplante Stipendium von der Stadt wird für ein Schwimmbad verwendet und die Eltern von Alex stehen somit ohne Geld da. Sie denken aber nicht daran, ihrer geliebten Tochter zu sagen, dass sie nicht auf das College gehen kann. Doch dann hat ihr Nachbar Frank (Jason Mantzoukas) eine glorreiche Idee. Er will in seinem Haus ein Casino eröffnen, illegal versteht sich. Dass dabei nicht nur viel Geld für das Studium herausspringen kann sondern auch Falschspieler und Gangsters anzieht, werden sie noch früh genug mitbekommen.

DREHBUCH UND STORY

Casino Undercover ist das Langspieldebüt des Drehbuchautors von Bad Neighbours, Andrew Jay Cohen. Er inszenierte eine spaßige Komödie, bei dem der Humor im Vordergrund steht und die Story trotz interessanter Ansätze eher mittelmäßig ausfällt.

Die Story ist auch schnell abgefrühstückt. Ein Ehepaar hat kein Geld um ihrer Tochter das teure College zu finanzieren und so eröffnen sie ein Untergrund-Casino um der Stadtbevölkerung das Geld abzuknöpfen. Gute Idee, nicht so gute Umsetzung. Während das Ende der Geschichte sehr vorhersehbar wird, geht mir das mit dem „Geld verdienen“ viel zu leicht. Zudem wurden ein paar Nebenhandlungen erzählt, die mehr Lückenfüller waren. Vor allem die Geschichte rund um den Bürgermeister empfand ich als eher schwierig.

Die vorhersehbare Geschichte ist die eine Sache, die andere Sache ist der großartige Humor, von dem der Film lebt und der über die gesamte Länge „on point“ ist. Der Regisseur baute ein richtiges Gag-Feuerwerk in die Dialoge ein, so dass die Kinobesucher einschließlich mich dauerhaft lachen mussten. Der Humor gefiel mir viel besser als zuletzt in Girls‘ Night Out mit Scarlett Johansson. Er ist nicht zwanghaft unter der Gürtellinie, er setzt auf das richtige Zugpferd namens Will Ferrell und das merkst du dem Film als Schauer auch an.

Die Laufzeit von knapp 1 ½ Stunden geht sehr schnell vorüber, der Film hat einen sehr guten Drive und es gibt nur wenige langatmige Stellen. Casino Undercover ist sogar eine R-Rated Komödie, es wird sehr viel geflucht und es fließt auch der eine oder andere Liter Blut.

DER CAST

  • Will Ferrell (Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy) als Scott Johansen

Der Großmeister der Comedy hat wieder einmal einen Auftritt auf der großen Kinoleinwand und er beweist aufs Neue wie lustig er ist. Das Timing passt, er schmeißt einen Spruch nach dem anderen hinaus, die Mimik ist auch immer perfekt – Ferrell schafft es in Perfektion den Kinosaal zu unterhalten. Seine Figur ist vielleicht nicht die tiefgründigste, aber was er daraus macht ist großartig.

  • Amy Poehler (Anchorman – Die Legende kehrt zurück) als Kate Johansen

Sie harmoniert perfekt mit Will Ferrell und kann locker mit seinem komödiantischen Talent mithalten. Sie beherrscht ebenfalls das Timing, wann sie komisch sein soll und wann ernst. Die Mimik ist bei ihr auch sehr stark und lustig und sie schafft es ebenfalls aus einer nicht sehr emotionalen Figur das Beste herauszuholen.

  • Jason Mantzoukas (How To Be Single) als Frank

Frank ist der Initiatitor, von ihm kommt die Idee ein Casino aufzumachen – natürlich mit persönlichem Interesse was seine eigene Geschichte betrifft. Mantzoukas verkörpert diese Figur, die zwar cool und lustig aber auch ein wenig naiv rüberkommt, ausgezeichnet. Er passt perfekt zu Ferrell und Poehler und die drei nehmen fast 80 Prozent des gesamten Films ein und degradieren die eine oder andere Figur zu Statisten. Gute und vor allem eine sehr lustige Wahl.

  • Weitere Charaktere

Ryan Simpkins (Arcadia) spielt die Tochter Alex, die an der Buckley University aufgenommen wird. Durch den großartigen Auftritt der oben genannten Charaktere wird sie ein wenig zu einer Randfigur degradiert. Zudem überzeugte sie mich schauspielerisch nicht sehr.

In weiteren Nebenrollen sind Nick Kroll (Loving) als Stadtpolitiker Bob, Allison Tolman (Fargo) als seine Sekretärin Dawn und Lennon Parham (Kill The Boss) als Martha zu sehen.

Überraschenderweise gibt es noch einen sehr coolen und humorvollen Cameo-Auftritt eines bekannten Schauspielers, den ich euch aber nicht verraten möchten. Der Grund ist einfach: als er auftauchte war dies nicht nur überraschend, sondern auch sehr lustig.

TECHNIK, KAMERA, SOUNDTRACK

Technische Effekte gibt es bei den Sequenzen wo sehr viel Blut spritzt oder diverse Körperteile abgetrennt werden. Nicht sehr echt inszeniert, aber lustig.

Die Kameraarbeit ist nicht sehr spektakulär. Wir haben wieder Slow-Motion-Aufnahmen, die aber nicht zu übertrieben ausfallen. Die Dialoge und Szenen werden hauptsächlich von etwas näher eingefangen. Das Szenenbild ist großteils das Casino und in kleineren Nebenhandlungen die Häuser der Stadtbewohner und die Büroräume der Stadtpolitik.

Die Musik ist dieses Mal nicht so auffallend. Es werden natürlich Partysongs verwendet, aber das hält sich in Rahmen. Ist mir persönlich im Fall von Casino Undercover nicht negativ aufgefallen.

Überblick der Rezensionen
Komödie
7
Overall
6
Vorheriger ArtikelGIRLS‘ NIGHT OUT
Nächster ArtikelBegabt – Die Gleichung eines Lebens
Thomas Bauer
Willkommen bei meiner Snipville-Kolumne rund um das Thema Kino und Heimkino. Ich schreibe Kritiken zu aktuellen Kinofilmen, zu Filmen aus dem Superhelden-Universum von DC und Marvel und die eine oder andere Empfehlung aus dem Heimkinobereich. Ich freue mich über jede positive Rückmeldung, Teilung meiner Beiträge und ihr dürft mir gern auf meinen sozialen Netzwerken Kontakt mit mir aufnehmen. Viel Spaß beim Lesen.
casino-undercoverPersönlich bin ich jemand, der nicht so viele Komödien schaut. Aber im Falle von Casino Undercover war ich froh, ihn gesehen zu haben. Der großartige Will Ferrell trumpft wieder einmal auf und sorgt für ein wahres Gagfeuerwerk. Generell ist der Humor großartig und sorgt für kaum langatmige Stellen. Der Film hat einen guten Drive und eine perfekte Länge. Die vorhersehbare Story und die eine oder andere Nebenhandlung sorgen für negative Momente, dennoch fühlte ich mich gut unterhalten und ich kann ihn jedem Fan von Komödien empfehlen – vor allem für Ferrell-Fans.