Der mittlerweile fünfte Teil einer Filmreihe, die sehr viele Fans hat und regelmäßig enorm viel Geld einspielt. Dieses Mal befasste sich Regisseur Michael Bay mit der Artus-Sage und generell der Geschichte der Menschheit. In dieser Kritik geht es um Transformers 5: The Last Knight.
Originaltitel: Transformers 5: The Last Knight
Regie: Michael Bay
Drehbuch: Art Marcum, Matt Holloway und Ken Nolan
Produktion: Ian Bryce, Tom DeSanto, Lorenzo di Bonaventura und Don Murphy
Kamera: Jonathan Sela
Musik: Steve Jablonsky
HANDLUNG
Erzählt wird wieder einmal die Geschichte von Optimus Prime (im Original gesprochen von Peter Cullen), der zu seinem Heimatplaneten Cybertron zurückkehrt. Dieser ist vollkommen vernichtet und seine Schöpfer geben ihm den Auftrag, die Erde zu zerstören damit sein Planet überleben kann. Dafür braucht er ein besonderes Artefakt, dass zur Zeiten von König Artus versteckt wurde. Um das zu verhindern, vereinen sich Cade Yaeger (Mark Wahlberg), Sir Edmund Burton (Anthony Hopkins), Bumblebee und die Geschichtsprofessorin Vivian Wembley (Laura Haddock) um die Erde zu retten.
DREHBUCH UND STORY
Es ist ein Film von Michael Bay (Die Insel), da stellt sich im Vorfeld die Frage, ob Filmfans sich wirklich eine spannende Story erwarten? Denn die ist es abermals nicht geworden, obwohl ein paar interessante Ideen mit hineingenommen wurden.
Der Regisseur hatte die Idee, dass bereits die Ritter der Tafelrunde rund um König Artus mit den Transformers zusammengearbeitet haben. Das ist durchaus ein spannender Ansatz und natürlich wurde in dieser Zeit ein Artefakt versteckt, dass in der Jetztzeit alle möglichen Gruppierungen suchen.
Das Problem bei dieser Geschichte ist, ob diese Theorie rund um die Artus Sage wirklich glaubhaft ist. Zudem beginnt der Film mit der Erklärung dieser Theorie und führt sie fast eine Stunde lang nicht weiter aus. Solange, bis die Figur von Anthony Hopkins erscheint.
Dazwischen wird versucht, einen zweiten Handlungsstrang aufzubauen mit der Figur Cade Yaeger und seinen Autobots die er vor einer militärischen Spezialeinheit verstecken muss. Das ist sehr mühsam zu verfolgen und an dieser Stelle hätten die Filmemacher auf jeden Fall einige Minuten streichen können – die 150 Minuten sind viel, viel zu lang.
Nach dieser besagten Stunde kommt langsam Fahrt in die Handlung und es beginnt interessant zu werden. Die Inszenierung wird dann auch besser und zusammen mit der brachialen Action macht es schon Spaß der Geschichte zu folgen – mit Abstrichen der Logik und des Zufalls natürlich.
Der Film versuchte auch lustig zu sein, an zwei, drei Stellen gab es auch sehr humorvolle Szenen. Und auch wenn der Kinosaal durchaus oft gelacht hat, musste ich es nicht. Die Witze waren mir zu aufgesetzt und einfach nicht lustig genug. Aber schön, wenn viele Menschen leicht zu erheitern sind.
Über eventuelle tiefgründige Dialogszenen und hochinteressante Charaktere brauche ich auch nicht lange schreiben, denm diese finden nicht statt. Und ob eine Megan Fox mitspielt oder Laura Haddock, ist auch schon egal. Die Charakterzeichnung dieser weiblichen Figuren ist eigentlich immer gleich – unabhängig davon ob sie eine Mechanikerin ist oder eine Professorin.
DER CAST
- Mark Wahlberg (Boston) als Cade Yaeger
Abermals schlüpft Mark Wahlberg in die Rolle des Schrottsammlers und Erfinders. Dieses Mal mit einer anderen Aufgabe, denn er beschützt die Autobots vor einer Spezialeinheit. Er macht das auch ordentlich, aber seine Figur ist und bleibt sehr einfach – dennoch gibt es rund um ihn eine interessante Entwicklung, die mit der Ritter der Tafelrunde zu tun hat. Mehr verrate ich natürlich nicht.
- Anthony Hopkins (Westworld) als Sir Edmund Burton
Für mich ganz klar die beste Performance des gesamten Casts. Er strahlt so eine Präsenz aus, dass es eine reine Freude ist ihn zu erleben. Sir Edmund kommt ins Spiel, weil er sich mit der Artus-Sage auskennt. Anthony Hopkins hat schon komplexere Figuren gespielt, aber er holt das Beste heraus und witzige Momente gibt es auch zu bestaunen. War sehr unterhaltsam.
- Laura Haddock (Da Vinci’s Demons) als Vivane Wembley
Eine Geschichtsprofessorin, die sich ebenfalls mit der Artus-Sage ein wenig auskennt. Die Figur bekommt noch einen Story relevanten Background verpasst, welcher mir zu sehr konstruiert wurde. Dadurch kommt die Story mit einigen Zufällen voran und wird so mühsam. Außerdem bin ich der Meinung, dass Laura Haddock nicht schauspielern kann und an manchen Stellen betrieb sie overacting.
- Weitere Charaktere
Einige bekannte Namen tauchen im fünften Teil auf. Josh Duhamel (Ruf der Macht) wurde wieder als Lt. Colonel William Lennox engagiert und auch John Turturro (Transformers) kehrt als Agent Simmons wieder zurück.
Stanley Tucci (Spotlight) wurde ebenfalls wieder gecastet, allerdings nicht in der Rolle die er im Vorgänger gespielt hat, sondern als Merlin. Wem auch immer das eingefallen ist.
Isabela Moner (Ein Adam kommt selten allein) als Izabella und Santiago Cabrera (Die Musketiere, Serie) als Santos wurden ebenfalls gecastet.
TECHNIK, KAMERA, SOUNDTRACK
Ein Film, der nur mit Imax-3D-Kameras gedreht wurde, kann nur brachial gut werden. Die Action und die Optik ist die große Stärke eines Michael Bay. Zerstörung, Explosionen, Transformers die gegenseitig kämpfen – das macht schon Laune. Das 3D fällt auch exzellent aus und generell sieht der Film sehr, sehr schön aus. Gestört hat mich wieder einmal die Szenen, in denen er gegen das Licht filmt – eine typische Michael-Bay-Krankheit.
Die Kamera ist natürlich sehr dynamisch und ein wenig hektisch bei den Action-Szenen. Das stört aus meiner Sicht nicht im Geringsten, finde die Action gut verfolgbar. Bei Dialogen ist sie ein wenig ruhiger. Das Szenenbild ist entweder die Erde, der Schrottplatz von Yaeger, das Schloss von Sir Edmund oder Weltall-Sequenzen und der Planet Cybertron.
Der Sound stammt wieder einmal von Steve Jablonsky (Deepwater Horizon) und ist der gewohnt epische und gelungene Soundtrack. Manchmal melodisch, manchmal laut und brachial – immer die perfekte Mischung.